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The Return to the next normal - Was C-Levels jetzt beschäftigt

01.07.2020 15:42:56 | CascadeIT, Helmut Steigele | 6 Kommentare
Hurra, wir dürfen wieder!. Ja, was. Das "kontaktarme" und "kontaktlose Abwickeln" des Geschäfts ist nach wie vor nicht vorbei. Wirtschaften mit "Distanz" ist nach wie vor angesagt, und die stabilen Rahmenbedingungen, dass man Quartal, Halbjahr und Jahresplanung sowohl im Umsatz, wie in den Kosten ansetzen kann, sind nach wie vor eine Traumvorstellung.

Was erschwerend dazu kommt, es ist kein Ende in Sicht und die Menschen gewöhnen sich jetzt womöglich Dinge an, an die man sich als Lieferant oder Dienstleister auchgewöhnen muss.

Das bedeutet oft, dass das alte Normal zu einem "neuen Normal" wird...


Anmerkung am Rande: Die Worthülse "Return to the new normal" ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Nein er ist so griffig, dass sogar die Texter von McKinsey in ihren Bulletins darauf zurückgegriffen haben. Und es hat auch faktische Gründe. Ob jetzt eine Erholungskurve eine V- oder eine L-Kurve einnehmen wird, ist nämlich jetzt vorab irrelevant. 

 

In einem Umfeld in dem kontaktarm bisweilen kontaktlos, definitiv aber immer im Sicherheitsabstand gearbeitet werden muss, müssen Menschen Ihre Verhaltensweisen anpassen.

Damit ändern sich Bedürfnisse, Konsumationszyklen und Ertragsflüsse (Supplychain und Revenue Chain). Je länger also ein erlebter "neuer" Zustand andauert und je mehr sich "Mensch" daran gewöhnt, desto mehr manifestiert sich daher ein "neues Normal" im "Erfahrungsraum".

Ergo hat sich auch das "Business Ecosystem" für die Marktteilnehmer geändert.

Was aber bedeutet das für alle Planer und Entscheider, die eben nicht nur über den Umsatztellerrand und das nächste Quartal vorausschauen müssen:

 

  • Ein Denken in wirtschaftlichen Ökosystemen und Entscheidungszusammenhängen
  • Ein neues Muster an Entscheidungsregeln 
  • Eine neue Art und Weise der Unternehmensorganisation und Unternehmensführung an sich
  • Eine neue Form der Geschäftsanbahnung, Geschäftsabwicklung der Interaktionen im Markt an sich


Im englischen Raum spricht man hier nicht umsonst von den "new rules of contactless or distance economy".

Was jetzt hier erscheint, wie ein akademisches Hirngespinst ist aber vor allem für Messeveranstalter, Tourismus, Dienstleister, Transport und viele weitere Branchen der wohl tiefgreifendste Eingriff seit Menschengedenken. Plötzlich sind altgediente Muster obsolet, ja schon gefährlich, denn festgefräste Bedürfnisse fallen weg, neue Bedürfnisse kommen hinzu, Kaufmotive haben sich schlagartig geändert, Liefermodi und Wege sind neu zu gestalten und gut eingeübte Prozesse sind bestenfalls Makulatur, schlimmstenfalls ein Grund nicht mehr liefern zu können.

Alles in Allem, dieses "kontaktarme und haptisch kontaktlose Interagieren aus der Distanz" zwingt dazu sich selbst und sein eigenes Wettbewerbsumfeld einer Überprüfung zu unterziehen, will man nicht unter die Räder kommen.

Wie also kommen hier C-Levels inklusive jene der IT auf einen grünen Zweig.

Das Denken in Ecosystems wird hier immer wieder ins Feld geführt, also die ganzheitliche Betrachtung der gesamten Austauschketten, mit denen ein Unternehmen sich in eine Umgebung einbringt. 

Fast könnte man sagen, es sei wie in der Natur. Zuerst checkt man das Ökosystem auf Ansiedlungsattraktivität, danach passt man seine Jagdmuster an und am Ende startet man mit einer konkreten Primär- und Sekundärbesiedlung um als Art im gewählten Lebensumfeld prosperieren zu können. Während also CEO (Strategie), CFO (Reservenbildung, Energiebewirtschaftung, Ernährungsanforderungen) und COO (Jagdmuster, Bevorratungsmuster, Beschaffungsmuster, Rückkoppelung, Lernen, Auswerten etc.) sich darum kümmern die Neubesiedlung eines Lebensraumes zu starten (einen den Covid neu erschaffen hat), was bleibt hier für CDO und CIO?

Nun Austauschketten ruhen auch immer auf Information, diese Austauschketten, die Feedback- und Kontrollschritte, all das Sensorium will geschaffen, angepasst und gemanagt werden. Ohne dem, wirds nicht gehen.

 

Womit wir einen Rücksprung zum letzten Blog machen können.

Die künftige Aufgabe des CIO und des CDO wird es sein, den anderen C-Levels Sensorium, Verarbeitungsinstanz, Brückenbauer und Innovationsspender für den Start in die neue Normalität zu sein. So weit der hehre Wunsch. 

Doch nun zur bitteren Realität. Während die C-Levels das Denken in Ecosystems schon seit knapp 1 bis zwei Jahren erlernen können (Schlagwort Platform Business, Ecosystems etc.) ist dieses Wissen innerhalb der technologiegetriebenen Funktionen noch nicht angekommen.

Das eine oder andere dazu ist vorhanden (hier eine Vorschlagsliste):


Abschliessend eine Erkenntnis: Ich denke, es wird Zeit die Welt neu zu denken, neu zu erlernen und sich mit dem, was unsere Kunden bewegt total neu auseinander zu setzen.


War zu früheren Zeiten die Disruption ein Modewort für Vorwärtsdenker, Innovationspäpste und Geschäftsmodelltheoretiker, so haben wir es heute alle in aller Härte mit genau demselben zu tun. 


Eine ganze Welt kann und wird nicht mehr so sein können, wie sie einmal war. Das wird eine Flut an Umstellung nach sich ziehen. Wohl dem der darauf vorbereitet ist.


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